Deyloha zog sein Schwert. Langsam und genüsslich ließ er es aus der Scheide gleiten und vernahm das leicht singende Geräusch... Er betrachtete die Schneide. Eigentich war sie rot, aber im Mondlicht war sie ganz schwarz und funkelte silbrig. Wie Blut... auch das wurde im Mondlicht dunkel. Er lächelte. Der Vergleich gefiel ihm...
Beuviere kam mit gefletschten Zähnen auf die Anhöhe gelaufen, das furchteinflößende Grinsen auf Lippen und Reißzähnen gefroren. "Komm schon, Deyloha. Es ist soweit, findest du nicht?" Deyloha stand auf. Den Blick auf das Dorf gerichtet, trat er an den Rand der Anhöhe. Der Werwolf hatte Recht. Es war soweit. Das kleine Dorf war von dichtem Wald umgeben, am Waldrand sammelte sich eine sechzig Mann starke Truppe, bunt gemischt aus Vampiren, Werwölfen, Dämonen und Elfen, allesamt begiereig, ihre Reißzähne in das Fleisch der Dörfler zu schlagen und ihre trockenen Kehlen mit Blut zu benetzen...Und er, Deyloha, war ihr Anführer, der Seelenfresser, der Schatten, die Angst.
Langsam stieg er von dem Hügel hinab, hinter sich spürte er, wie Beuviere ihm mit lautlosen, geschmeidigen Schritten folgte..Es wunderte ihn immer wieder, wie lautlos die Werwölfe in ihrer menschlichen Gestalt waren.
Als er unten angekommen war, bemerkte er, dass viele der Wölfe sich bereits verwandelt hatten. Gut. Sehr gut. Am Himmel stand der Mond, ein großer, blutroter Vollmond, geradezu perfekt für die Schar von Teufelswesen, dire sich jetzt anschickte, sich am Waldrand um das Dorf zu verteilen. Deyloha stellte sich nach ganz vorn, etwa zweihundert Meter vom Dorf entfernt.
"Dörfler", zischte er, und er wusste, im ganzen Dorf würde man seine Stimme hören, und Mütter würden ihre Kinder an sich ziehen, um sie zu beschützen, vor dem Unsichtbaren, Bösen, Unvermeidbaren.
"Dörfler", zischte er, und empfand Genugtuung bei dem Wissen um ihre Angst..."eure Stunde ist gekommen. Doch wir sind gnädig. Gebt uns euer Gold und die schönste Jungfrau..., dann lassen wir euch in Frieden." Hinter der Palisade aus starken Stämmen, die das Dorf umzogen, erklang eine Männerstimme, furchtlos, kräftig, aber Deyloha spürte die Amgst, die in ihr steckte..Er spürte, wie die Angst um das Dorf strich und sich am Grauen weidete, grinsend wie Deylohas schwarze Seele.."Wir werden niemals einen Pakt mit dir schließen, Höllensohn!" rief der Mann. "Verfluchte Teufelsbrut, wir werden kämpfen, und wir werden euch besiegen!"
Die Werwölfe heulten, und der schaurige Laut erfüllte die klare kalte Nachtluft.
Deyloha schüttelte langsam den Kopf und die Ironie troff von seinen Lippen wie Honig. "Zu schade. Wir hätten es schnell machen können." Dann hob er die Hand und aus dem Schatten der Bäume lösten sich seine Leute, gingen langsam auf die Palisade zu und sprangen darüber und kletterten hinauf und drangen ins Dorf ein.
Deyloha lief langsam auf das Dorf zu. Der blutrote Mond ließ sein Schwert funkeln und seine Augen glitzerte Tod. Er verspürte diese Ruhe, diese Zufriedenheit, die Gewissheit, zu obsiegen, gefolgt von der zittrigen Aufgeregtheit, die dem Mord vorausging.
Der erste Schrei klang durch die Nacht.
ich hab mal ein bisschen geschrieben... wie gefällts euch?